Transplantationschirurgie
Pankreas-Nierentransplantation
Wir sind ein traditionsreiches Transplantationszentrum. An unserem Haus konnte 1995 die erste Pankreas-Nieren-Transplantation und 1996 die erste Lebertransplantation vorgenommen werden.
Indikation für eine Pankreas-Nierentransplantation ist der Insulinmangeldiabetes (Typ-1- oder auch juveniler Diabetes), unter dem 5 bis 10 Prozent der Diabetiker leiden. Die erfolgreiche Pankreas-Nierentransplantation führt zur Befreiung von der Dialyse, von täglichen Blutzuckerkontrollen mit entsprechender Diät und Insulininjektionen, zur Verbesserung der Leitgeschwindigkeit der sensiblen und motorischen Nervenbahnen. Netzhautschäden können in ihrem Fortschreiten gestoppt und eine mögliche Erblindung verhindert werden. Insgesamt verbessert sich das subjektive Lebensgefühl mit der schwer messbaren und für jeden einzelnen Patienten unterschiedlichen Lebensqualität.
Vorbereitung zur Operation
Vor einer Transplantation müssen umfangreiche Untersuchungen durchgeführt werden, ob eine Eignung für Transplantation vorliegen. Nach Abschluss aller Untersuchungen werden alle Patienten in einer interdisziplinären Transplantationskonferenz besprochen.
Die Betreuung nach der Transplantation erfolgt gemeinsam mit der Abteilung für Nephrologie und später mit den behandelnden Nephrologen, um den langfristigen Erfolg der Transplantation zu sichern.
Lebertransplantation
Sie zählt zu den lebensrettenden Operationen mit dem Ersatz einer akut oder chronisch erkrankten und zerstörten Leber, deren Restfunktion nicht ausreicht, um das Überleben des Patienten zu gewährleisten. Die Operation sollte in der Endphase der Erkrankung erfolgen, um eine spontane Besserung oder Erfolge einer konventionellen Therapie auszunutzen.
Schlüssel für eine erfolgreiche Transplantation sind die optimale Vorbereitung der Patienten vor der Transplantation und eine kompetente interdisziplinäre Nachbetreuung. Daher steht an unserem Transplantationszentrum die Behandlung der Patienten in einem interdisziplinären Expertenteam im Vordergrund. Neben der Abteilung für Allgemeine Chirurgie und der Abteilung für Gastroenterologie sind die Abteilungen für Anästhesiologie und Intensivmedizin und die Abteilung für Radiologie in die Behandlung der Patienten mit eingebunden.
Das Indikationsspektrum für eine Lebertransplantation reicht von bösartigen Erkrankungen über gutartige chronische Leberinsuffizienzen auf dem Boden unterschiedlicher Erkrankungen. Ein Schwerpunkt an unserem Transplantationszentrum ist die Behandlung von Patienten mit Leberzellkrebs (Hepatozelluläres Karzinom). Als zertifiziertes Leberkrebszentrum können wir alle Therapieformen zur Behandlung des Hepatozellulären Karzinoms anbieten. Für bestimmte Patienten mit einem Hepatozellulären Karzinom kann auch die Lebertransplantation eine Möglichkeit sein.
In der Regel finden die vorbereitenden Untersuchungen für die Transplantation in der Abteilung für Gastroenterologie statt. Dort besteht für Patienten mit einer Leberzirrhose und Bauchwassersucht (Aszites) schon vor einer Transplantation durch die Implantation eines TIPS (transjugulärer intrahepatischer portosystemischer Shunt) die Möglichkeit die Lebensqualität zu verbessern.
Vorbereitung zur Lebertransplantation
In unserem Transplantationszentrum untersuchen und beurteilen wir den möglichst frühzeitig ambulant vorgestellten Patienten. Wir legen die präoperativen Untersuchungen fest, klären den Patienten über die Transplantation auf und erklären den weiteren Verfahrensweg, von der Anmeldung auf der Warteliste bis hin zum Transplantationstag.
Während der Wartezeit befindet sich der Patient unter permanenter, nach Möglichkeit ambulanter Überwachung, wobei relevante Komplikation die Dringlichkeit der Operation erhöhen.
24h- Transplantationshotline
Team
Leitung Arbeitsbereich Hepatobiliäre Chirurgie und Transplantationschirurgie:
Univ.-Prof. Dr. med. habil. Sebastian Hinz
Stellv. Leitung
Transplantationschirurgie:
Prof. Dr. med. habil. Maria Witte
Facharzt:
Dr. med. Saeed Aldarwish
Transplantationskoordinator:
Rico Schmidt